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    Flüchtlinge: Potenzial für kleine Städte und Gemeinden

    Vor dem Hintergrund der Zuweisung von Flüchtlingen in den von Schrumpfung und demografischem Wandel betroffenen ländlichen Regionen fordert Karl-Christian SCHELZKE, der Geschäftsführer des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, ein Gesamtkonzept für Hessen, das den kreisangehörigen Städten und Gemeinden hilft, die Chance der Zuwanderung für die Kommunen zu nutzen. 

    „Flüchtlinge haben zum Teil erhebliche berufliche Qualifikationen aufzuweisen. Um ihre Teilhabechancen im ökonomischen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich erhöhen zu können, bedarf es eines Abbaus bürokratischer Hürden und der Einbeziehung der Zivilgesellschaft“, so SCHELZKE. 

    Mit dem demografischen Wandel und dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel streben auch die Kommunen des ländlichen Raums eine stärker strategisch ausgerichtete Integrationspolitik an. Die Kommunen erkennen, dass die Funktionsfähigkeit des städtischen Gemeinwesens und der örtlichen Infrastruktur von der Aktivierung bislang ungenutzter Potenziale und vom Zuzug neuer Personen abhängt. Das gilt sowohl für den örtlichen Arbeitsmarkt, als auch für viele ehrenamtliche Strukturen wie Kirchengemeinden, freiwillige Feuerwehren, Vereine etc.

    Wenn Zuwanderern und Flüchtlingen eine Perspektive auf dem Land geboten werden kann, wird auch der Zuwanderungsdruck auf die Ballungsräume erheblich gesenkt. 

    Mehr noch: Durch eine erfolgreiche Integration der Menschen wird die „Toleranzgrenze“ erhöht. Die Kommunen dürfen in dieser wichtigen Frage nicht von Bund und Land alleine gelassen werden.  Im Moment, so SCHELZKE, konzentrieren sich die Hilfen auf die Aufnahme und Erstunterbringung der Flüchtlinge. Genauso wichtig ist aber, so der Geschäftsführer des HSGB, die Unterstützung der schon hier lebenden Asylbewerber bei ihrer Integration in den Arbeitsmarkt und in die sozialen Gemeinschaften vor Ort. Hier bietet gerade der ländliche Raum Potenziale, die den Flüchtlingen zu vermitteln sind. 

    SCHELZKE fordert das Land Hessen auf, für die Integration der Flüchtlinge eine „vernetzte Strategie“ einzuschlagen, mit dem Ziel, alle Landesprogramme und Initiativen zur Förderung des ländlichen Raums zusammenzuführen und die Zuwanderung insbesondere der Flüchtlinge besser abzustimmen (Aktionslinie, Kongress, etc.). Der Hessische Städte- und Gemeindebund ist an dieser Zukunftsfrage der ländlichen Kommunen nicht nur aus aktuellem Anlass mehr als interessiert, so SCHELZKE abschließend und will hier konzertiert mit den verschiedenen Institutionen auf Landesebene, die mit dem Thema betraut sind, mitwirken.

    PM03092015