Zukunft des ländlichen Raums

Vier LandHeldinnen für Hessen

Vier Hessinnen sind nun ganz offiziell „LandHeldinnen“. Der neue Preis des Landes wurde zum ersten Mal vergeben und zeichnet Frauen aus, die sich abseits der Städte engagieren und den ländlichen Raum stärken.

 

„Der Preis macht aufmerksam auf erfolgreiche, engagierte und mutige Frauen, deren Leistungen sonst oftmals im Verborgenen bleiben. Wir wollen starke Frauen sichtbar machen und andere inspirieren, ebenfalls aktiv unsere ländlichen Räume mitzugestalten. Ich freue mich den LandHeldinnen-Preis gemeinsam mit dem Netzwerk LandHessinnen zum ersten Mal zu überreichen“, sagte die für die ländlichen Räume zuständige Ministerin Priska Hinz bei der Galaveranstaltung in Wettenberg.

Für den insgesamt mit 5.000 Euro dotierten Preis waren 96 qualifizierte Bewerbungen eingegangen. Der Hauptpreis wurde in diesem Jahr auf zwei Preisträgerinnen aufgeteilt:

  • Katja Hack aus Borken-Kerstenhausen ist Köchin auf Sterneniveau. Sie kehrte nach Nordhessen zurück, um den elterlichen, 120 Jahre alten Gasthof zu übernehmen. Und sie hat es geschafft, diesen nicht nur zu einem kulinarischen Highlight zu machen, sondern auch als Ort des Miteinanders für die Dorfgemeinschaft zu erhalten. Die Einheimischen trinken immer noch ihr Bier an der Theke, Vereine treffen sich und gleichzeitig ist das Dorfgasthaus nun ein touristisches Highlight, das Besucherinnen und Besucher anzieht und Landtourismus attraktiv macht.
  • Katrin Schmidt-Wagner (Lauterbach-Maar) ist Geschäftsführerin der Schmidt Zimmerei und Holzbau. Sie beschäftigt zahlreiche weibliche Mitarbeiterinnen und setzt auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in ihrem Betrieb. Sie war lange Zeit als einzige Frau in unterschiedlichen berufsständischen Gremien aktiv und engagiert sich zudem für Klimaschutz und im sozialen Bereich.

Zusätzlich wurden als Sonderpreise zwei Gutscheine für ein individuelles Coaching vergeben, mit dem die Preisträgerinnen ihre persönlichen Stärken noch weiter ausbauen können. Die Preise gingen an:

 

  • Christine Krauskopf aus Herborn ist Gründerin und Ideengeberin der Kulturlogen bzw. Kulturtafeln und hat das KinderKulturZentrum (KiKuZ e.V.) gegründet, das für sozial benachteiligte Kinder in ländlichen Räumen kulturbezogene Projekte und Ausflüge anbietet.
  • Susanne Korte (Willingshausen) ist Betriebsleiterin des Bio-Betriebes Dorfmühle mit angeschlossenem Hofladen. Mit ihrem Betrieb trägt sie aktiv zum Erhalt alter Nutztierrassen bei. Sie führt zudem seit 20 Jahren eine Genossenschaft zur Reanimierung des Wollwerts „Das Goldene Vlies“, mit der die Vermarktung der Wolle des Coburger Schafes gefördert wird, und engagiert sich agrarpolitisch.

Netzwerk Landhessinnen

Das Umweltministerium vergibt den Preis gemeinsam mit dem Netzwerk LandHessinnen, in dem sich Frauen aus verschiedenen Institutionen und Initiativen aus Zivilgesellschaft, Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft, Regionalentwicklung und Verwaltung in Hessen zusammengeschlossen haben, „um Frauen in ländlichen Räumen zu stärken und dafür notwendige Veränderungen anzustoßen und zu begleiten. Dafür ist es wichtig, dass sich die Frauen untereinander vernetzen“, sagt Kerstin Weis von der Akademie für den ländlichen Raum, die das Netzwerk geschäftsführend begleitet. Bärbel Spohr aus dem Kernteam des Netzwerkes ergänzt: „Wer gleichwertige Lebensverhältnisse will, muss Frauen die Möglichkeit geben, sichtbarer zu werden und muss die Gleichstellung stärken, denn erfolgreiche Gleichstellungsarbeit erhöht die Lebensqualität und die Wettbewerbsfähigkeit ländlicher Räume, und zwar für Alle!“

 

Der LandHeldinnen-Preis wird fortan alle zwei Jahre vergeben. Informationen über die Preisträgerinnen und zum Netzwerk LandHessinnen finden sich unter https://www.land-hat-zukunft.de/landheldin.html und https://umwelt.hessen.de/laendliche-raeume/frauen-im-laendlichen-raum.