Kompetenzzentrum Tourismus geht im Mai 2018 an den Start
Der Bund hat ein "Kompetenzzentrum Tourismus" eingerichtet. Es wird am 3. Mai 2018 mit einer Sitzung seines Fachbeirates an die Öffentlichkeit treten. Der Leiter des Kompetenzzentrums wird Professor Heinz-Dieter Quack. Dem Fachbeirat werden Vertreter von Verbänden sowie der zuständigen Bundesministerien angehören.
Der Bund hat ein "Kompetenzzentrum Tourismus" eingerichtet. Der Aufbau erfolgte mit nur einem halben Jahr sehr schnell. Hauptaufgabe des Kompetenzzentrums sind der Wissenstransfer und die Vernetzung innerhalb der Branche. Der Tourismusbranche fehle es nicht an Erkenntnissen, wohl aber bisher an geeigneten Wegen der Informationsvermittlung, so der Eindruck des Bundes. Daher soll das Zentrum Mittler zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sein, die Betriebe zu weiteren Innovationen anregen, vorhandenes Wissen bündeln, neues schaffen und so adäquat aufbereiten, dass die Unternehmen einen Mehrwert davon haben. Das Kompetenzzentrum soll nicht nur der Wegweiser der Branche sein, sondern wird auch eigene Studien anstoßen und herausgeben
Das Kompetenzzentrum wird zunächst für zwei Jahre bis Ende November 2019 mit 926.100 Euro aus dem Etat des Bundesministeriums für Wirtschaft finanziert. Die Laufzeit ist um maximal zwei weitere Jahre verlängerbar.
Der Leiter des Kompetenzzentrums ist Professor Heinz-Dieter Quack. Prof. Quack ist im Hauptberuf beim "Institut für Tourismus und Regionalforschung" am Standort Salzgitter der Ostfalia-Hochschule für angewandte Wissenschaften tätig.
Die fachöffentliche Arbeit des Kompetenzzentrums soll mit der Sitzung eines Fachbeirates am 3. Mai 2018 beginnen, bei der die "Interaktion mit der Tourismuswirtschaft" aufgenommen wird. Die Zusammensetzung des Beirats soll die Vielgestaltigkeit der Tourismuswirtschaft abbilden.
Zur Arbeitsweise des Kompetenzzentrums hat der Leiter im Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages angekündigt, die Branche vierteljährlich zu aktuellen Themen zu befragen und die Ergebnisse veröffentlichen. Derzeit läuft eine erste Umfrage, die ermitteln soll, wie sich die Unternehmen der Branche Informationen beschaffen, diese aufbereiten und nutzen. Ende März soll das Ergebnis einer Trendstudie unter dem Titel "Tourismus 2030" vorliegen, die das Kompetenzzentrum bei der US-Markforschungsagentur "Phocuswright" in Auftrag gegeben hat. Sie soll eine Bestandsaufnahme der Position der deutschen Tourismuswirtschaft im globalen Wettbewerb leisten.
Das Kompetenzzentrums ist in Kürze im Internet erreichbar unter: www.kompetenzzentrum-tourismus.de
Die geschäftsführend zuständige Parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Iris Gleicke (SPD) nannte als Aufgabe des Kompetenzzentrums, über die tourismuspolitische Tagesaktualität hinauszudenken. Dazu sei das kleine Fachreferat im Ministerium allein nicht in der Lage. Die Tätigkeit des Kompetenzzentrums, das aus dem 1,6 Millionen Euro jährlichen umfassenden Haushaltstitel "Leistungs-steigerungen im Tourismusgewerbe" finanziert wird, solle das Fachreferat dabei unterstützen.
Einschätzung des DStGB
Die Einrichtung eines Kompetenzzentrum für den Tourismus durch den Bund lässt angesichts des Vorhandenseins mehrerer Fachverbände und Organisationen im Tourismus die Vermutung zu, dass der Bund ein Steuerungsinstrument aufbauen will, mit dem er aus seiner Sicht zu priorisierende Maßnahmen unterstützen möchte.
Für den kontinuierlichen Austausch in der Tourismusbranche und die weiteren Zielsetzungen des Kompetenzzentrums ist aus Sicht des DStGB ein Zwei-Jahres-Zeitraum nicht ausreichend lang. Gleichwohl ist die Zielsetzung zu unterstützen, die Tourismusbranche in Deutschland noch stärker aufzustellen.
(DStGB, Carsten Hansen, 01.03.2018)