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Landesprogramm WIR auf 8,85 Mio. € aufgestockt und neu ausgerichtet

Hessischer Aktionsplan zur Integration von Flüchtlingen und zur Bewahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts wird fortgeschrieben

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Hessen investiert erheblich in die Integration und stockt das Landesprogramm WIR auf 8,85 Mio. Euro deutlich auf. Vor dem Hintergrund der Flüchtlingssituation steht das Land vor neuen Herausforderungen. Darauf hat das Land mit dem „Hessischen Aktionsplan zur Integration von Flüchtlingen und zur Bewahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts“ reagiert, der jetzt mit dem Aktionsplan II weiter konkretisiert und fortgeschrieben wurde. Ein Kernpunkt der zusätzlichen Förderung ist die Entlastung der Kommunen durch neu geschaffene WIR-Fallmanager für Flüchtlinge. Gefördert wird ihr Einsatz mit 1,65 Millionen €. Sie sollen Flüchtlingen einen Überblick über die bestehenden Angebote geben und sie passgenau zu den zuständigen Stellen weiterleiten. Um dies in Breite zu tragen, sollen sie ein Lotsen- bzw. Patennetzwerk auf kommunaler Ebene aufbauen und diese begleiten. Schließlich sollen sie die Koordination zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen unterstützen. Mit den bereits eingeführten WIR-Koordinationen und den für Flüchtlinge zuständigen Stellen sollen sie eng kooperieren.

Geflüchtete Frauen und Mädchen sind besonders schutzbedürftig, da sie besonderen Risiken ausgesetzt und von sozialer Ausgrenzung besonders betroffen sind. Gleichzeitig sind sie Motoren für die Integration der Familien und erbringen hohe Integrationsleistungen. Deshalb ist es wichtig das integrationsfördernde Angebote auf ihre spezifische Situation angepasst sind und die Zielgruppe erreichen. Um dies zu verbessern, stellt die Landesregierung ab 2017 jährlich zusätzlich 500.000 € zur Förderung modellhafter Vorhaben und Projekte zur Unterstützung der Integration von geflüchteten Frauen zur Verfügung. Geschlechtsspezifische Integrationshindernisse sollen im Rahmen der modellhaft geförderten Projekte erkannt und Ansätze zu deren Beseitigung entwickelt und umgesetzt werden. Die Projekte richten sich an geflüchtete Frauen, die bereits den Kommunen zugewiesen wurden, aber auch an Frauen mit dauerhaftem und rechtmäßigem Aufenthaltsstatus; Projektansätze, die die Aufnahmegesellschaft in den Blick nehmen, können ebenfalls gefördert werden.

Zudem wird die etablierte Förderung ehrenamtlicher Integrationslotsinnen und –lotsen ausgebaut. Bisher konnten die Ausbildung und der Einsatz von Integrationslotsinnen und -lotsen nicht gefördert werden, wenn es um Flüchtlinge ging. Die Landesregierung entwickelt die Lotsenarbeit jetzt fort: ab 2017 wird auch die Qualifizierung und der Einsatz von Integrationslotsinnen und –lotsen, die mit Geflüchteten arbeiten,  gefördert. Hierfür stehen ab 2017 zusätzlich 500.000 € zur Verfügung. Hierdurch werden die Flüchtlinge niedrigschwellig und punktgenau bei der Lösung von Alltagsproblemen unterstützt.

Darüber hinaus wird das bislang mit 1,5 Millionen € ausgestattete Programm „MitSprache – Deutsch 4U“ um 1,2 Millionen € auf 2,7 Mi. € erhöht. Dreiseitel ergänzte: „Es freut mich sehr, dass ab dem nächsten Jahr neben zusätzlich zu den Sprachkursen auch die Kinderbetreuung während der Kurse getragen werden kann.“

Schließlich sollen Migrantenselbstorganisationen mit 400.000 € unterstützt werden. Diese leisten vor Ort in vielen gesellschaftlichen Bereichen wichtige Integrationsarbeit. Sie bieten Neuzugewanderten emotionale Sicherheit und Orientierung; auch verfügen sie vielfach über einen direkten Zugang zu den unterschiedlichen Zielgruppen. Trotzdem sind sie beispielsweise als Träger von Integrationsprojekten oder bei der Vergabe von Fördermitteln im Vergleich mit etablierten Organisationen deutlich unterrepräsentiert. Häufig sind sie kleinere Vereine mit wenig Vernetzung untereinander. Um die Migrantenselbstorganisationen hier weiter zu unterstützen, zum Beispiel durch Beratungs- und Unterstützungsangebote, Qualifizierungsangebote für Ehrenamtliche sowie der Stärkung beim Aufbau von Netzwerken mit kommunalen etablierten Akteuren, nimmt die Landesregierung Geld in die Hand.

2016_12_05_PK_Haushalt_Landesprogramm WIR