Projekt „LandVersorgt“ gestartet: Deutscher Städte- und Gemeindebund sucht innovative Nahversorgungskonzepte für ländliche Räume
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) sowie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) haben am 27. Dezember 2019 ihr gemeinsames Projekt „LandVersorgt“ im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Das Projekt soll Kommunen dabei finanziell unterstützen, in ländlichen Regionen innovative Nahversorgungskonzepte von der Skizze in die Realität umzusetzen. Die besten Ideen haben die große Chance, in der Umsetzung ebenfalls erheblich finanziell gefördert zu werden. DStGB und BMEL erhoffen sich skalierbare Projekte, die sich auf andere Städte und Gemeinden mit vergleichbaren Herausforderungen übertragen lassen. Interessierte Kommunen sollten eine Kurzskizze ihrer Idee einreichen, zumal der Aufwand überschaubar bleibt.
Der DStGB hat sich zusammen mit dem BMEL das Ziel gesetzt, die Nahversorgung ländlicher Räume in Deutschland mit neuen Ansätzen zu verbessern. Hintergrund ist das Aktionsbündnis „Leben auf dem Land“, über das wir gemeinsam mit dem BMEL und weiteren Partnern die ländlichen Räume stärken wollen.
Vor diesem Hintergrund fördert das BMEL modellhafte und innovative Projekte unter dem Titel „LandVersorgt – Neue Wege zur Nahversorgung in ländlichen Räumen“. Im Rahmen dieser Förderung durch das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) sollen die ausgewählten Kommunen – begleitet durch den DStGB - vertieft und praxisbezogen neue und innovative Ansätze der Nahversorgung ausarbeiten. Das BULE versteht sich dabei als Experimentierfeld und ist auch offen für neue Ideen, um das Thema Nahversorgung im ländlichen Raum zukunftsfähig zu machen. Ansätze zur Verbesserung der Nahversorgung können dabei kombiniert, auf neuartige Weise mit anderen Dienstleistungen oder Themen verknüpft oder auch in bestehende Versorgungsstrukturen integriert werden. Die Einbindung der kommunalen Entscheidungsträger, der Vertreter auf Anbieter- und Nachfrageseite sowie der Bürgerinnen und Bürger soll zur Entwicklung angepasster und bedarfsgerechter Lösungen führen.
Nach einer gemeinsamen Ausarbeitungsphase ist ein Projektaufruf am 27. Dezember 2019 im Bundesanzeiger bekannt gemacht worden (Stichwort: „LandVersorgt“). Bis zum 31. März 2020 können interessierte Kommunen ihre Skizzen mit ihren Ideen einreichen. In einer zweiten Phase erhalten die Kommunen dann ggf. eine finanzielle Förderung zur ausführlichen Konzepterarbeitung. Die besten Konzepte der zweiten Phase werden dann in einer dritten Phase als Pilotprojekte umgesetzt und ebenfalls finanziell gefördert. Die Pilotprojekte dienen dann am Ende als Best-Practice-Beispiele für Kommunen mit ähnlichen Herausforderungen in ländlichen Räumen.
Weitere Informationen zu der Bekanntmachung sowie den Fördervoraussetzungen finden sich unter www.ble.de.
Anmerkung des DStGB
Innovative Ideen, die neben der besseren Versorgung Dienstleistungen kombinieren und idealerweise auch das Miteinander in den Dörfern stärken, sind gefragt. Beispielsweise könnte ein Projekt „Vernetzungsangebote für Mahlzeitendienste“ damit verknüpft werden, gleichzeitig regionale Produkte wie Kartoffeln an einen Kunden auszuliefern, der nach erfolgter Lieferung gleichzeitig ein Paket an die Vernetzungsstelle mitgeben kann. Das Vorhaben geht also über den klassischen Dorfladen hinaus. Finanziell gefördert werden Ideen in Kommunen, die multifunktionale, digitale Versorgungsansätze verfolgen, die heute in vielen Quartieren der größeren Städte selbstverständlich sind.
Gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland fangen mit einer Sicherstellung der Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs an. Das Programm „LandVersorgt“ bietet eine finanzielle Unterstützung an, um Projekte der „Dableibevorsorge“ in ländlichen Räumen ins Rollen zu bringen. Ganz nach dem Grundsatz: Je innovativer desto besser.
(DStGB, 08.01.2020)